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Jörg F. Müller

Smart Cities im Bundestag

Antje Pohl
18.10.2023

An­hö­rung im Deut­schen Bun­des­tag

In ei­ner öf­fent­li­chen An­hö­rung des Aus­schus­ses für Woh­nen, Stadt­ent­wick­lung, Bau­we­sen und Kom­mu­nen zu Stand und Per­spek­ti­ven der von der Bun­des­re­gie­rung ge­för­der­ten „Mo­dell­pro­jek­te Smart Ci­ties“ (MPSC) war am Mitt­woch auch Prof. Dr.-Ing. Jörg Rai­ner Noen­nig (TU Dres­den) als Sach­ver­stän­di­ger im Bun­des­tag ge­la­den.

Prof. Noen­nig ist im Rah­men des WIS­SENS­AR­CHI­TEK­TUR – La­bo­ra­to­ry of Know­ledge Ar­chi­tec­tu­re wis­sen­schaft­li­cher Lei­ter des Mo­dell­pro­jekts Smart Ci­ty Dres­den. Ziel des Mo­dell­pro­jekts (2022-2026) ist es, in der Lan­des­haupt­stadt Di­gi­ta­li­sie­rungs­stra­te­gien im Sin­ne ei­ner nach­hal­ti­gen, in­te­grier­ten und ge­mein­wohl­ori­en­tier­ten Stadt­ent­wick­lung zu er­ar­bei­ten.

„Wir ha­ben kei­nen Smart-Ci­ty-Füh­rer­schein“

In sei­ner Stel­lung­nah­me be­ton­te Prof. Noen­nig die au­ßer­or­dent­li­che Be­deu­tung von Smart-Ci­ty-Grund­la­gen­for­schung. Es ge­be noch kei­ne Smart-Ci­ty-Sci­ence, man wis­se noch nicht rich­tig, wie di­gi­ta­le Städ­te funk­tio­nie­ren, wie sie zu ge­stal­ten sei­en. Es feh­le ein fun­da­men­ta­les Ver­ständ­nis da­für, wie die di­gi­ta­len ur­ba­nen Sys­te­me in­te­griert wer­den und wel­che Lang­zeit­wir­kun­gen die di­gi­ta­le Trans­for­ma­ti­on im ur­ba­nen Kon­text mit sich bringt. “Wir le­ben in di­gi­ta­len Städ­ten, aber wir ha­ben kei­nen Smart-Ci­ty-Füh­rer­schein“, so Noen­nig.

In den Mo­dell­pro­jek­ten wer­de viel Wis­sen ent­ste­hen, aber es sei nicht die Auf­ga­be der Kom­mu­nen, das Wis­sen zu ge­ne­rie­ren, das sei Auf­ga­be der Wis­sen­schaft. Die Er­geb­nis­se der Grund­la­gen­for­schung müss­ten dann über­trag­bar ge­macht wer­den in die Pla­nungs­rea­li­tät, um die di­gi­ta­len Städ­te mit kom­pe­ten­ten Ex­per­ten aus­stat­ten zu kön­nen, so Noen­nig. (Quel­le: Par­la­ments­nach­rich­ten Deut­scher Bun­des­tag, hib/VOM)

Mo­dell­pro­jekt Smart Ci­ty Dres­den

Das WIS­SENS­AR­CHI­TEK­TUR – La­bo­ra­to­ry of Know­ledge Ar­chi­tec­tu­re hat seit Be­ginn die wis­sen­schaft­li­che Lei­tung des Mo­dell­pro­jekts Smart Ci­ty Dres­den in­ne und er­ar­bei­te­te mit der Lan­des­haupt­stadt die Smart-Ci­ty-Stra­te­gie. In der Um­set­zungs­pha­se wird die in­ter­dis­zi­pli­nä­re Ar­beits­grup­pe den Pro­jekt­ver­lauf eva­lu­ie­ren. Mit um­fang­rei­chen Be­tei­li­gungs­for­ma­ten („Smart Par­ti­ci­pa­ti­on“) wird das Feed­back aus Zi­vil­ge­sell­schaft, Po­li­tik, Wirt­schaft und Wis­sen­schaft er­fasst und aus­ge­wer­tet. Durch Work­shop-For­ma­te und die Ver­net­zung mit der na­tio­na­len und in­ter­na­tio­na­len Smart-Ci­ty-Com­mu­ni­ty bringt man Ex­per­ti­se auf dem neu­es­ten For­schungs­stand in das Pro­jekt.

Den Vi­deo­mit­schnitt zur An­hö­rung so­wie die ein­zel­nen Stel­lung­nah­men der Sach­ver­stän­di­gen fin­den Sie auf den Sei­ten des Deut­schen Bun­des­ta­ges:

Chan­cen und Hin­der­nis­se bei Mo­dell­pro­jek­ten „Smart Ci­ties“ I bun­des­tag.de