Wie wirkt sich extremer Starkregen auf mein Wohngebäude aus? Das konnten Besucherinnen und Besucher am 20. Juni 2025 bei der "Langen Nacht der Wissenschaften" erforschen. Möglich macht das der Prototyp eines urbanen digitalen Zwillings. 

Schadenspotenziale und Handlungsmöglichkeiten bei Starkregenereignissen erkennen

Katja Maerker (Umweltamt der Landeshauptstadt) und Lars Backhaus (Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik, TU Dresden) arbeiten im Smart-City-Projekt Umweltmonitoring. Ziel des Projekts ist es, mithilfe eines virtuellen 3D-Modells die Stadt Dresden abzubilden. In diesem sogenannten "urbanen digitalen Zwilling" werden Straßen, Gebäude und Fließgewässer modelliert, sodass Überflutungsgefahren durch Starkregen und Elbehochwasser präzise dargestellt werden können. Der Starkregenzwilling soll Zentrum eines Informationsportals mit Webanwendung werden. Sobald Echtzeit-Sensordaten eingespeist werden, können Nutzerinnen und Nutzer Schadenpotenziale und Handlungsmöglichkeiten an Gebäuden oder Risiken zur Befahrbarkeit von Straßen bei Starkregen einschätzen.

Prototyp und Informationen zum Thema Starkregen

Am Stand im Hof des Hubert-Engels-Labors gab es bei der Dresdner Langen Nacht der Wissenschaften für die zahlreichen Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, den Prototyp zu testen. Sie konnten ihr Wohngebäude suchen und sich die Gefahren bei unterschiedlich starken Wetterereignissen anzeigen lassen. 

Ebenso stellte das Team umfangreiche Informationen zur Verfügung: zur baulichen Starkregen-Eigenvorsorge, zu einer Online-Umfrage über Schäden durch Starkregen und zur Webseite Klimaangepasstes Bauen und Sanieren. Familien freuten sich besonders über das Pixi-Heft „Starkregen und Dürre“.

Der Starkregenzwilling selbst traf auf großes Interesse. Externe Besucherinnen und Besucher, aber auch Studierende, Fachkolleginnen und -kollegen begeisterten sich für die raumbezogene Visualisierung von Daten, die die komplexen Auswirkungen auch für Laien anschaulich macht. Auch gaben Nutzer ihr Feedback zur Bedienbarkeit ab - wichtige Hinweise, um die Anwendung benutzerfreundlich zu gestalten. 

Starkregenzwilling bald auch öffentlich zu testen

Der Prototyp des urbanen digitalen Starkregenzwillings soll im Herbst 2025 sein nächstes Entwicklungsstadium erreichen. Dann ist geplant, eine Testversion im Internet zu veröffentlichen. Aufgrund des Feedbacks wird die Anwendung weiter verbessert.